Hallo Ronster

Wenn Hotels sprechen könnten, hätten sie viel zu erzählen — kein Wunder, denn ihre Gäst:innen verbringen viiieel mehr Zeit im Hotelzimmer, als sie zugeben möchten. Klar, Ferien werden gebucht, um die Welt zu erkunden, aber am Ende scheinen die flauschig-weiche Bettdecke, die prallgefüllte Minibar, die Regendusche oder der Zimmerservice dann doch ebenso spannend. Gib's zu — auch du hättest bestimmt das eine oder andere interessante Hotelerlebnis auf Lager. So wie ich dich kenne, würdest du mir das aber nie erzählen ...

Deshalb habe ich mir die besten Hotelgeschichten aus erster Hand erzählen lassen: Nach langer Suche habe ich drei Hotels gefunden, die bereit waren, ihre Diskretion für einen Moment beiseitezulegen und mir einige ihrer gut gehüteten Geheimnisse zu verraten. Bereit für ein paar Geschichten, die normalerweise nie ans Licht kommen würden? Dann lehn dich zurück, mach es dir gemütlich (vielleicht sogar in deinem Hotelzimmer) und lass dich überraschen.

Gruss in die Stadt

Grad zum Start hatte ich die Ehre, eine richtige Grande Dame unter den Hotels zum vertraulichen Gespräch zu treffen. Der Name des Hotels bleibt natürlich streng geheim, aus Quellenschutzgründen – du verstehst. Aber so viel sei verraten: Es hat schon über hundert Jahre auf dem Buckel und in dieser Zeit ziemlich viel Prominenz beherbergt. Die Geschichte, die mir das Hotel erzählte, katapultierte mich in die wilden 1970er zurück. Die Hauptrolle spielt ein weltberühmter Boxchampion im Siegesrausch. Und eine nicht minder bekannte Rockband hat darin noch einen Auftritt in Morgenmänteln. Und ja, der Champagner floss in Strömen. Wild, oder?

Fürs zweite Interview hiess es für mich: Raus aus der Stadt, rein in die liebliche Bergwelt, wo mich plätschernde Bächlein, bimmelnde Kuhglocken, glitzernde Sterne und sogar die leuchtende Milchstrasse am Firmament erwarteten. Schon bei der Ankunft wurde mir ganz warm ums Herz, doch als das Hotel dann mit seiner Geschichte herausrückte (Spoiler: Es ist eine Liebesgeschichte), schmolz ich vor lauter romantischen Gefühlen fast dahin. Wetten, dir wird es nicht anders gehen?

Nach der Grande Dame und dem Amor unter den Hotels empfing mich zuletzt ein ziemlich abgefahrenes Hotel jüngeren Jahrgangs zum Gespräch. Ein urbaner Freigeist, sozusagen. Ich war mir erst unsicher, ob ich mich in der Adresse geirrt habe und in einem Designmuseum gelandet bin, aber wie sich rasch herausstellte, war ich am richtigen Ort. Ebenso abgefahren wie das Hotel und sein Interieur sind seine Gäst:innen. Und deren Gepäck erst! Zumindest in der einen Geschichte, die mir das Hotel zum Besten gab.